Chor-Reise nach Salzwedel

Die Konzertreise des Bislicher Kirchenchores nach Salzwedel war ein voller Erfolg. Darin sind sich wohl alle Mitglieder des Chores einig. Vom 25. bis 28. Mai 2006 waren wir zu Gast in der Weseler Partnerstadt in Sachsen-Anhalt.

Christi-Himmelfahrt um 8:00 Uhr morgens ging es los: 33 Sängerinnen und Sänger incl. Chorleiter Wulff-Dieter Irmscher, 5 Begleitpersonen und 3 Kisten Sekt. Nach einer angenehmen und fast staufreien Fahrt trafen wir gegen 15:00 Uhr in Salzwedel ein. Untergebracht waren wir auf einem Reiterhof. Wir bezogen unsere Zimmer in einem Gebäudekomplex über den Pferdeställen. Das erinnerte ein wenig an eine Jugendherberge, aber dass wir alle zusammen auf einem Flur untergebracht waren und dass auch sonst keine Gäste da waren, die wir hätten stören können, war sehr vorteilhaft. Die Zimmer waren frisch renoviert und sehr schön. Dass Hr. Irmscher + Klaus Märker sowie Ilse + Paul Kühnen dann doch im Haupthaus untergebracht wurden lag daran, dass ihnen zunächst die Sattel- und Futterkammer zugewiesen worden waren (Zimmer ohne Fenster, Stuhl und Bett) – ein Versehen der Hotelleitung, aber wir hatten schon da viel Spaß. Nachdem wir die Zimmer bezogen und uns mit Kaffee und Kuchen gestärkt hatten, fuhren wir zur Lorenzkirche, in der wir unseren ersten Aufritt hatten. Es war eine eindrucksvolle Kirche. Ein aus dem 12. Jahrhundert stammender Backsteinbau, der auch schon als Salzlager herhalten musste und nun wieder als Pfarrkirche den knapp 800 Katholiken in der 21 Tausend Einwohner zählenden Stadt Salzwedel dient. Wir sangen die Gounod Messe mit Herrn Irmscher an der Orgel und Gabi Hollmann als Ersatzdirigent sowie „Singet dem Herrn“, „Der Herr ist mein Hirt“ „Preis und Anbetung“. Herr Irmscher wurde ein klein wenig damit überrumpelt, dass er auch noch die Gemeindelieder an der Orgel begleiten musste, hat das aber mit Bravour gemeistert. Und unsere Männer haben genauso kurzfristig erfahren, dass noch ein Psalm gesungen werden sollte, aber auch das hat bestens geklappt. Nach der Messe hat der Pfarrer noch einen interessanten Vortrag über die Kirche gehalten und dann sind wir in die Gaststätte Eisen-Carl zum Abendessen gefahren. Mit von der Partie war Herr Damke vom Stadt-Marketing Salzwedel, der unsere Reise vorbereitet und organisiert hatte und Bürgermeister Schneider. Hr. Schneider hat noch einen sehr interessanten Vortrag über die Entstehung der Partnerschaft Salzwedel-Wesel gehalten und über die jetzige Kreisstadt berichtet. Nach diesen fröhlichen Beisammensein und der Rückfahrt zum Reiterhof (Hr. Irmscher war schon über unsere Stimmen besorgt, weil wir „diese rheinischen Lieder“ gesungen haben) war der Abend für einige noch lange nicht zu Ende (von wegen „Jugendherbergscharakter). Das bei uns im Chor sogar Pyjama-Partys stattfinden, hätte wohl niemand gedacht.

Am Freitag morgen war für uns ein reichhaltiges Frühstück vorbereitet, bevor wir um 9:00 Uhr zu unserem Ausflug in ca. 80 km entfernte Celle starteten. Heide Flucke hat uns überschwenglich begrüßt und man merkte wie glücklich sie war, mal wieder Bislicher Bekannte zu treffen. Sie hat uns durch Celle geführt und uns die Sehenswürdigkeiten gezeigt – vom alten Schloss bis zur Marienkirche. In der Marienkirche durften wir ein Lied singen (Die Himmel rühmen). Eine tolle Akustik!

Anschließend fuhren wir zu einem Waldgasthof , wo für uns das Mittagessen bereit stand. (Schnitzel mit Beilagen – sehr reichhaltig und sehr gut zu einem Preis von 9,99 € pro Person). Danach ging es per Bus oder zu Fuß gut eine Stunde durch den Wald zu Frau Flucke nach Hause. Ihre Freundin und Schwägerin hatten Kaffee, Kuchen und Snacks vorbereitet und wir aßen schon wieder. Natürlich haben wir auch gesungen - Frau Flucke fleißig mit. Es fiel ihr sichtlich schwer, wieder Abschied nehmen zu müssen, aber gegen 18:00 Uhr sind wir dann wieder zurück zum Reiterhotel gefahren. Abends haben wir in der Gaststätte noch gemütlich zusammen gesessen.

Am Samstag morgen ging es zur Stadtbesichtigung nach Salzwedel. Hr. Damke hatte zwei Stadtführerinnen engagiert, die uns in zwei Gruppen durch die Stadt führten. So haben wir unter anderem das Rathaus besichtigt, in dem es u.a ein sehr schönes Trauzimmer gibt. Hr. Damke hat dann auch gleich eine Trauung vollzogen (Rainer Michelbrink und Ursel Berckmann). Anschließend waren wir zur Besichtigung in der Katharinenkirche, wo der Pastor uns die Sehenswürdigkeiten erläutert hat und im Anschluss daran waren wir im Café Kruse zu Kaffee und dem berühmten Salzwedeler Baumkuchen eingeladen. Dann gings mit dem Bus zur Klosterruine Arendssee. Von dem ehemaligen Benediktinerkloster steht nur noch die große Kirche und einige Ruinen. Wir wanderten dann eine Runde um den Arendssee bis zur Anlegestelle der Queen Arendssee, einem Mississippi-Dampfer, mit dem wir eine Rundfahrt über den See machten. Erst als wir wieder an der Anlegestelle ankamen und in den Bus stiegen, fing es an zu regnen. Am Abend gaben wir dann ein Konzert in der Klosterkirche.

Das Programm umfasste weltliche und geistliche Lieder:

Leider waren nur knapp 30 Zuhörer da, aber das Singen hat trotzdem Spaß gemacht und gut geklappt.

Der Abend war dann wieder ganz der Geselligkeit gewidmet. In unserem Hotel stand ein kleiner Imbiss bereit und wir hatten – neben dem bereitgestellten Wasser und Bier – einige Getränke mitgebracht. In dem kleinen Raum, den man uns zur Verfügung gestellt hatte, ging es hoch her. Die Stimmung war sehr gut (dankt Sekt und Heidegeist) und als wir dann auch noch die ganz alten Chorlieder anstimmten (Der Geiger u.s.w) , waren wir kaum zu bändigen. Weil wir am nächsten Morgen singen mussten bemühte Herr Irmscher sich redlich, den Alkoholkonsum einzudämmen, in dem er mit der Wasserflasche umherlief und jedem ein Glas eingoss. Nachdem jedoch dass Wasser mit Heidegeist gemischt wurde, gab er gegen Mitternacht auf und überließ uns verzweifelt unserem Schicksal. Wir feierten munter weiter beendeten den Abend mal wieder lautstark auf dem Gang vor unseren Hotelzimmern.

Am nächsten Morgen war Hr. Irmscher dann sehr erleichtert, dass wir trotzdem vollzählig und fröhlich (und anscheinend ohne Kater) zum Frühstück erschienen. Wir fuhren dann zur Katharinenkirche, wo wir einen evangelischen Gottesdienst musikalisch mitgestalteten. Wir sangen:

Anschließend traten wir die Heimreise an. Die letzten Sektflaschen wurden auf der Rückreise im Bus geleert und gegen 19:00 Uhr am Sonntag trafen wir wieder in Bislich ein.

Es war eine tolle Reise, an die wir noch lange zurückdenken werden.

 

Gabi Hollmann